Anforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten
Medizintechnik

Anforderungen an die Aufbereitung von Medizinprodukten

Kontaminierte Medizinprodukte stellen oft eine hohe Infektionsgefahr dar. Dies gilt sowohl für Patienten als auch für Beschäftigte im medizinischen Tätigkeitsbereich.  Entsprechende Medizinprodukte können mit Krankheitserregern, beispielsweise im Blut oder Speichel, kontaminiert sein und somit Infektionen beim Menschen auslösen. Jeder Anwendung sollte deshalb eine sorgfältige und gewissenhafte Aufbereitung voraus gehen. Dadurch wird der erforderliche Infektionsschutz sichergestellt. In Bezug auf die Aufbereitung von Medizinprodukten und Instrumenten gelten eine Reihe von Anforderungen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag.

Gesetzliche Grundlagen

Die Aufbereitung von Medizinprodukten sollte stets durch erfahrenes Fachpersonal durchgeführt werden. Im Jahr 2001 wurden die „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte. Diese Empfehlung muss beachtet werden, damit die Aufbereitung laut Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) als ordnungsgemäß gilt.

Risikostufen

Medizinprodukte und Instrumente lassen sich in drei verschiedene Risikostufen einteilen. Das Risiko bezieht sich hierbei auf die entsprechende Infektionsgefahr. Man unterscheidet zwischen unkritischen, semikritischen und kritischen Medizinprodukten. Die Aufbereitung richtet sich nach der jeweiligen Risikostufe.

Unkritische Medizinprodukte

Als unkritisch bezeichnet man Medizinprodukte, die ausschließlich mit intakter Haut in Berührung kommen. Darunter beispielsweise der Handspiegel als typisches Dentalinstrument. Das Risiko einer Infektion ist entsprechend gering.

Semikritische Medizinprodukte

Semikritische Medizinprodukte kommen hingegen unter anderem mit der Schleimhaut in Berührung. Ein typisches Dentalinstrument wäre hier beispielsweise der Mundspiegel. Auch Instrumente, welche für allgemeine präventive, restaurative und nichtinvasive kieferorthopädische Behandlungen verwendet werden, gelten als semikritisch. Darunter beispielsweise Röntgenhalterungen.

Kritische Medizinprodukte

Kritische Medizinprodukte und Instrumente zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Haut oder Schleimhaut durchdringen und dadurch mit Blut, Wunden oder sogar inneren Geweben und Organen in Kontakt kommen. Als Beispiel ließe sich die Nahtschere nennen. Zudem werden auch Instrumente für chirurgische Eingriffe als kritisch eingestuft.

Aufbereitung von Medizinprodukten 2

Medizinprodukte werden in Risikostufen unterteilt. Produkte und Instrumente, welche mit der Schleimhaut in Kontakt kommen, werden beispielsweise als semikritisch bezeichnet.

Aufbereitungsverfahren

Ein geeignetes Aufbereitungsverfahren wird in der Regel durch den Hersteller des jeweiligen Medizinproduktes angegeben. In Bezug auf die Reinigung, Desinfektion, Spülung und Trocknung verwendeter Produkte unterscheidet man zwei Verfahren. Sowohl die maschinelle Reinigung als auch die manuelle Reinigung gelten als zulässige Verfahren, wobei das maschinelle Verfahren laut RKI- und DAHZ-Richtlinien besser zu standardisieren und im Arbeitsschutz sicherer ist. Bei der maschinellen Reinigung laufen die Desinfektion, Spülung und Trocknung automatisch ab. Bei manuellen Aufbereitungsverfahren ist dies nicht der Fall. Als kritisch eingestufte Medizinprodukte und Instrumente dürfen nicht manuell aufbereitet werden. Alternativ können Einmalartikel verwendet werden. Bei der manuellen Aufbereitung von Medizinprodukten müssen alle Arbeitsabläufe schriftlich festgelegt sein.

Aufbereitung von Medizinprodukten 3

Im Aufbereitungsverfahren unterscheidet man zwischen maschineller und manueller Reinigung. Letztere verpflichtet zu der schriftlichen Festlegung der Arbeitsabläufe, beispielsweise in einem Hygieneplan.

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