Schichtarbeit: Gesundheitsschutz zu ungesunden Arbeitszeiten
In den unterschiedlichsten Branchen und bei vielen verschiedenen Dienstleistungen besteht die Notwendigkeit, dass rund um die Uhr gearbeitet wird. Auch im Gesundheitssektor sind Schicht- und Nachtarbeit gängige Systeme, ohne die die Patienten in Krankenhäusern nachts auf sich allein gestellt wären. Dass Schichtarbeit in vielerlei Hinsicht sehr belastend sein kann, weiß nahezu jeder Mediziner. Welche Maßnahmen getroffen werden können, um die daraus resultierenden Belastungen zu reduzieren und die Lebensqualität insgesamt zu verbessern, erfahren Sie in unserem Blog.
Im Widerspruch zur inneren Uhr
Schicht- und Nachtarbeit müssen zwar nicht zwangsläufig zu Erkrankungen führen, sollten aber als Risikofaktoren eingestuft werden, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten enorm einschränken können. Das resultiert zum einen daraus, dass Nachtarbeit unserer „inneren Uhr“ widerspricht. Nahezu alle Funktionen des menschlichen Körpers unterliegen einem tagesperiodischen Wechsel, der mit erhöhter Leistungsbereitschaft am Tage und der Notwendigkeit von Erholung in der Nacht einhergeht. Dabei spielt der natürliche Hell-Dunkel-Wechsel eine entscheidende Rolle. Bei der Nachtschicht arbeitet der Körper im Widerspruch zu diesem natürlichen, dem Menschen angeborenen Bio-Rhythmus. Auch bei dauerhafter Nachtarbeit kann keine befriedigende Umstellung, sondern höchstens eine psychische Gewöhnung erzielt werden. Eine zusätzliche Belastung geht davon aus, dass externe Zeitgeber im Widerspruch zu derartigen Umstellungsversuchen stehen. Hier sind zum einen Tageslicht, der erhöhte Lärmpegel sowie höhere Temperaturen während des Tages zu nennen, die einen ruhigen und erholsamen Schlaf erschweren. Auch das soziale Leben des Schichtarbeiters leidet zunehmend unter den veränderten Arbeitszeiten, so dass der Betroffene kaum noch Zeit für Familie und Freunde hat, da er selbst den dringend nötigen Schlaf nachholen muss, wenn diese wach sind. Neben der Nachtschicht werden hier auch Spätschicht und Wochenendarbeit als äußerst hinderlich wahrgenommen.
Gesundheitlichen Folgeerscheinungen effektiv entgegenwirken
Um die mit dem Schichtdienst einhergehenden gesundheitlichen und psychischen Risiken weitgehend einzudämmen, ist die Beachtung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse unbedingt erforderlich. Empfohlen werden im Rahmen dessen beispielsweise ein schneller Wechsel von Früh- und Spätschichten, geblockte Wochenendfreizeiten sowie die Vermeidung kurzfristiger Schichtplanänderungen. Außerdem sollten der Arbeitnehmer bei der Gestaltung des Arbeitsplans einbezogen und seine individuellen Wünsche berücksichtigt werden, um die persönliche Leistung, Wohlbefinden und Zufriedenheit zu steigern und die Planbarkeit des sozialen Lebens zu gewährleisten. Weitere betriebliche Maßnahmen, die getroffen werden sollten, sind die Einhaltung von Pausenzeiten und die Verfügbarkeit eines speziell auf die Bedürfnisse von Nachtarbeitern angepassten Speisenangebotes in der Kantine. Für eine gute Leistungsfähigkeit ist es wichtig, dass der Angestellte die Möglichkeit hat, nach dem ersten Drittel der Nachtschicht eine warme Mahlzeit und nach dem zweiten Drittel eine Zwischenmahlzeit zu sich zu nehmen. Dabei ist auch auf die Qualität der Speisen zu achten. Diese sollten leicht verdaulich, vollwertig und abwechslungsreich sein. Darüber hinaus empfiehlt sich die regelmäßige Durchführung betriebsärztlich moderierter Gesundheitstrainings, die zu Themen wie Entspannungsstrategien, gesunde Ernährung und Stressbewältigung informieren sollen und dem Schichtarbeiter aufzeigen, wie er die äußeren Störfaktoren des Tagschlafes effektiv eindämmen kann.
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