Richtiger Umgang mit Magen-Darm-Grippe
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall – das sind die typischen Symptome der Magen-Darm-Grippe. Gerade jetzt im Winter hat die unangenehme Infektionskrankheit wieder Hochkonjunktur, da Noroviren bei den niedrigen Temperaturen und der trockenen Luft besonders lange überleben. Da das menschliche Immunsystem in den kalten Monaten ohnehin schon geschwächt ist, erkranken zwischen November und März besonders viele. Wie können sich Mediziner, die tagtäglich mit infizierten Patienten in Berührung kommen, effektiv schützen? Dieser Frage sind wir in dem heutigen Blog-Beitrag nachgegangen.
Wodurch wird Magen-Darm-Grippe verursacht?
Magen-Darm-Grippe, medizinisch Gastroenteritis genannt, kann sowohl durch Viren als auch durch Bakterien übertragen werden. Mit rund 80 Prozent sind Noroviren mit Abstand am häufigsten für eine Infektion verantwortlich. Das liegt an der hohen Aggressivität der Erreger. So genügen schon zehn Viren, um sich zu infizieren. Aber auch Rotaviren zeichnen sich durch eine hohe Ansteckungsgefahr aus. Unter den Bakterien sind vor allem Salmonellen und Campylobacter-Bakterien zu nennen.
Magen-Darm-Grippe wird über verschiedene Erreger übertragen. Besonders aggressiv sind Noroviren.
Wie infiziert man sich?
Magen-Darm-Grippe wird je nach Erreger auf unterschiedliche Art und Weise übertragen. Eine bakterielle Infektion erfolgt häufig über kontaminierte Lebensmittel oder die Ausscheidungen infizierter Wild-, Haus- und Nutztiere. Das Risiko ist hier im Sommer erhöht. Die Keime werden dann über die Ausscheidungen der Erkrankten, also Stuhl, Erbrochenes und Speichel, weitergetragen. Berührt also eine Person eine Türklinge, die zuvor eine erkrankte Person angefasst hat, und greift sich daraufhin an den Mund, gelangen die Bakterien in den Verdauungstrakt und lösen dort die gefürchtete Magen-Darm-Grippe aus. Auch die Infektion bei Viren erfolgt über den fäkal-oralen Weg.
Bei Noroviren besteht darüber hinaus die Gefahr einer Tröpfcheninfektion, bei der die Viren sich über die Luft ausbreiten. Studien haben gezeigt, dass Noroviren sogar mehrere Meter weit fliegen können und so mit der Raumluft eingeatmet werden. In Anbetracht dessen verwundert es wenig, dass Noroviren ganze medizinische Einrichtungen lahmlegen können und nur schwer in den Griff zu bekommen sind, wenn einmal eine Grippe-Welle ausgebrochen ist. Aus diesem Grund muss auch eine Meldung an das Robert-Koch-Institut erfolgen, wenn eine Infektion mit Noroviren nachgewiesen wird. Die Diagnose erfolgt über eine Stuhlprobe, die der Hausarzt zur Untersuchung einschickt.
Welche Symptome treten auf?
Betroffene haben oft mit starkem Durchfall, Erbrechen, Kopf- und Bauschmerzen zu kämpfen. Die Symptome klingen meist rasch, also innerhalb von zwölf bis 72 Stunden ab. Die große Gefahr der Magen-Darm-Grippe besteht darin, dass Patienten vor und auch noch nach Ausbruch der eigentlichen Krankheit ansteckend sind. Auch hier variiert die Dauer je nach Art der Infektion. So können Bakterien bei älteren Menschen und Kleinkindern sogar mehrere Monate überleben. Bei Noroviren besteht noch etwa zwei Wochen nach der eigentlichen Erkrankung eine Ansteckungsgefahr. Auf Gegenständen überleben diese mehrere Tage. Zwar ist Gastroenteritis für gewöhnlich nicht lebensbedrohlich. Gerade bei älteren Menschen und Kleinkindern darf das mit dem hohen Flüssigkeitsverlust einhergehende Risiko aber nicht unterschätzt werden. Strikte Bettruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich.
Die Einhaltung penibler Hygienemaßnahmen ist das A und O, um der Verbreitung der Gastroenteritis in Arztpraxen entgegen zu wirken. Mediziner sollten sich nach jedem Patienten die Hände gründlich waschen und desinfizieren.
Wie können sich Mediziner schützen?
Um das Ansteckungsrisiko der Magen-Darm-Grippe so gering wie möglich zu halten, empfiehlt das Robert-Koch-Institut, den Kontakt zu Erkrankten weitgehend zu vermeiden. Medizinern ist das aber natürlich nicht möglich. Schon den Verzicht aufs Händeschütteln zur Begrüßung empfinden viele Patienten als befremdlich, so dass das Verhältnis zum Arzt dadurch nachhaltig gestört werden kann. Hier ist die penible Einhaltung von Hygienemaßnahmen besonders wichtig. Häufiges, gründliches Händewaschen und die Desinfektion nach jedem Patienten senken das Infektionsrisiko bereits deutlich. Bei akut Erkrankten kann unter Umständen auch das Tragen von Mundschutz und Einmalhandschuhen sinnvoll sein. Desweiteren sollten Sie Oberflächen, insbesondere aber Toiletten, Waschbecken und Türklinken, desinfizieren und Wäsche, mit der Patienten direkten Kontakt hatten, bei 90 Grad waschen. Nur so garantieren Sie, dass die Keime auch wirklich abgetötet wurden. Damit Mediziner sich selbst nicht anstecken, ist der Aufbau eine stabilen Immunsystems enorm wichtig. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können dabei sehr hilfreich sein.
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