Psychische Belastungen im Rettungsdienst
Gesundheitsschutz

Psychische Belastungen im Rettungsdienst

Rettungsdienstmitarbeiter leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Dabei nehmen Beschäftigte, die im Rettungsdienst tätig sind, hohe Belastungen in Kauf. Diese können physischer, insbesondere aber auch psychischer Natur sein, was meist mit den Bildern zusammenhängt, die sich den Rettungskräften am Einsatzort bieten. Da sich seelische Fehlbelastungen am Arbeitsplatz auf Dauer negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken, sollte deren Prävention und Nachbehandlung oberste Priorität in medizinischen Betrieben haben.

Gefahrenquellen sollten vor allem in Gesundheitsbetrieben frühzeitig erkannt werden!

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Hoher Krankenstand im Rettungsdienst

Obwohl Rettungsdienstmitarbeiter sich insgesamt eher zufrieden mit ihrer Tätigkeit zeigen, klagen viele über körperliche Beschwerden, wobei hier insbesondere Nacken-, Rücken und Knieschmerzen genannt werden. Auch Fußprobleme, Bandscheibenvorfälle und Herzinfarkte treten immer wieder auf, was besonders erschreckend ist, wenn man das geringe Durchschnittsalter der Beschäftigten betrachtet. Tatsächlich ist nämlich von gerade einmal einem Prozent der Rettungskräfte die Rede, die bis zum 60. Lebensjahr ihren Beruf ausüben. Auch die gesundheitlich bedingten Arbeitsausfälle zeugen von den enormen Belastungen, denen Rettungsdienstmitarbeiter ausgesetzt sind. So belief sich der Krankenstand der älteren Rettungskräfte im Jahr 2014 laut Wissenschaftlichem Institut der AOK auf 12,2 Prozent. Zur gleichen Zeit lag diese Zahl nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bei allen gesetzlich Versicherten bei gerade einmal 3,44 Prozent. Schuld daran sind aber nicht zuletzt auch psychische Belastungen.

Rettungsdienstmitarbeiter

Rettungsdienstmitarbeiter sind teils enormen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Davon zeugen hohe Arbeitsausfälle und ein früher Eintritt ins Rentenalter.

Seelische Belastungen durch extreme Einsätze

Was Rettungsdienstmitarbeiter bei ihren Einsätzen zu sehen bekommen, treibt auch erfahrene Mitarbeiter nicht selten an ihre Grenzen. Als besonders belastend gelten Suizide, Einsätze mit verletzten Kindern, Massenunfälle und Einsätze, bei denen das Opfer bekannt ist oder ein Kollege gefährdet, verletzt oder gar getötet wird. Die Auswirkungen, die das auf den Helfer haben kann, sind individuell und nicht vorhersehbar. Bei besonders belastenden Situationen muss man unter anderem mit der Ausbildung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) rechnen. Hierbei handelt es sich um eine akute Stressreaktion, die sich häufig in Form von Panikattacken, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Reizbarkeit äußert. Oft lassen sich auch Teilnahmslosigkeit und ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld beobachten. Es ist davon auszugehen, dass etwa 3-7 Prozent der Rettungsdienstmitarbeiter unter einer PTBS leiden.

Risikofaktor Alltagsbelastung

Natürlich lassen sich die erschreckenden Bilder, mit denen Rettungskräfte bei ihren Einsätzen konfrontiert werden, nicht vermeiden. Es sind aber nicht nur derart extreme Einsätze, die zu psychischen Fehlbelastungen im Rettungsdienst führen. Diese treten sogar vergleichsweise selten auf und erklären somit nicht, dass sich etwa jeder fünfte Rettungsdienstler Untersuchungen zufolge in einem anfänglichen bis fortgeschrittenen Burnout-Stadium befindet. Als mögliche Ursache dafür sind vor allem berufsbezogene alltägliche Belastungen zu nennen. Tatsächlich können diese die Entstehung einer PTBS begünstigen bzw. deren Verarbeitung erschweren. Neben der Konfrontation mit erschütternden Anblicken und großem Leid müssen Studien zufolge insbesondere folgende Faktoren als psychische Belastungen im Rettungsdient gedeutet werden:

  • große Verantwortung
  • hohe Konzentrationsfähigkeit über lange Zeiträume
  • schlechte Arbeitsorganisation: Schicht- und Wochenendarbeit, Überstunden, permanente
  • Einsatzbereitschaft
  • geringe Bezahlung
  • fehlende Anerkennung
  • schlechtes Arbeitsklima
  • Probleme mit Vorgesetzten
Posttraumatischen Belastungsstörungen

Die Bilder, die Rettungskräfte am Einsatzort zu sehen bekommen, führen zu teils großen psychischen Belastungen. Nicht wenige leiden unter Posttraumatischen Belastungsstörungen und Burn-Out.

Erfolgreiche Prävention dank guter Arbeitsbedingungen

Um das Risiko von Burn-Out und PTBS zu senken, können Vorgesetzte und Angestellte verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen. An erster Stelle steht hier ein gutes Betriebsklima, denn nur wenn ein Mitarbeiter sich im Betrieb wohl fühlt, kann dieser motiviert und mit voller Leistungsbereitschaft seiner Tätigkeit nachgehen. Betriebsausflüge und andere außerbetriebliche Treffen können helfen, ein herzliches, offenes und ehrliches Miteinander unter den Beschäftigten und zum Chef aufzubauen. Eine mitarbeiterorientierte Dienstplangestaltung, zumutbare Arbeitszeiten und eine angemessene Bezahlung schaffen angenehme Arbeitsbedingungen, die sich nicht nur für die Mitarbeiter bezahlt machen. Schließlich kommen die daraus resultierende Minderung der Krankheitstage und eine insgesamt höhere Arbeitsleistung auch dem Arbeitgeber zugute. Gute Fortbildungsmöglichkeiten und Seminare, die Rettungskräfte auf psychisch anspruchsvolle Einsätze vorbereiten, fördern die Kompetenz der Mitarbeiter, was automatisch deren Selbstbewusstsein und Zufriedenheit stärkt.

Ist es einmal zu einem belastenden Einsatz gekommen, sollte den betroffenen Rettungskräften die Möglichkeit gegeben werden, über das Geschehene zu sprechen, um dieses so besser verarbeiten zu können. In jedem Fall sollte man unter Leitung geschulter Psychologen eine strukturierte Einsatznachbesprechung durchführen, an der alle Einsatzkräfte teilnehmen. Lassen sich bei einzelnen Mitarbeitern auffällige Verhaltensweisen und Symptome, die auf PTBS hindeuten, nachweisen, ist es ratsam, Einzelgespräche zu führen. Falls Therapiemaßnahmen erforderlich sein sollten, darf man sich nicht scheuen, auch diese zu ergreifen.

Psychische Belastungen im Rettungsdienst vorbeugen

Um der Entstehung schwerer psychischer Krankheiten vorzubeugen, sollten die Arbeitsbedingungen so angenehm wie möglich gestaltet werden. Das hilft Betroffenen, das Erlebte schneller zu verarbeiten.

Betrieblicher Arbeits- und Gesundheitsschutz

Obwohl Rettungskräfte nicht selten an psychischen Belastungen leiden, finden diese im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz vielerorts noch nicht genügend Beachtung. Dabei sollte jedes Unternehmen auch im eigenen Interesse darauf achten, dass seine Mitarbeiter gesund und zufrieden an die Arbeit gehen können, denn nur so sind sie dazu imstande, volle Leistung zu erbringen. Wir von der BAU MEDIZINTECHNIK GmbH unterstützen Unternehmen gerne dabei, die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte so angenehm wie möglich zu gestalten. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz auf potenzielle Gefahrenquellen untersuchen lassen wollen. Dabei kalkulieren wir auch psychische Belastungsfaktoren in unsere Analyse mit ein. Wir freuen uns auf Sie!

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