Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt
Gesundheitsschutz

Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt

Während vor einigen Jahren noch lediglich offensichtliche körperliche Leiden als Krankheit Beachtung fanden, rücken in letzter Zeit auch psychische Beschwerden vermehrt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Ursachen für diese sind vielfältig und können neben Einflüssen, die dem privaten Bereich entstammen, auch das Berufsleben umfassen. Dass Stress am Arbeitsplatz als nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko wahrgenommen werden muss, zeigt sich nicht zuletzt in einem deutlichen Anstieg von Arbeitsunfähigkeitstagen und Erwerbsminderungsrenten. Wie Unternehmer und Mediziner die Gefahren erkennen und bekämpfen können, haben wir für Sie zusammengetragen.

Stress am Arbeitsplatz macht krank

Die Fakten sprechen für sich: Während zur Jahrtausendwende von rund 50.000 Fällen die Rede war, bei denen Erwerbsminderungsrenten aus einer psychischen Störung resultierten, lag diese Zahl im Jahr 2014 schon bei 75.000. Mittlerweile gelten psychische Erkrankungen sogar als Hauptursache für den Eintritt in die Frührente, wobei Betroffene im Schnitt gerade einmal 48 Jahre alt sind. Auch die Zahl der Arbeitstage, an denen Erwerbstätige sich aus psychischen Gründen krank meldeten, hat sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt und lag zuletzt bei knapp 60 Millionen. Die kurzfristigen Folgen, die sich in Form von Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen und Magenbeschwerden bemerkbar machen können, werden nicht selten auch langfristig beobachtet und können bis hin zu tiefen Depressionen und Herz-Kreislauf-Beschwerden reichen. Dass die Folgen nicht nur für den Arbeitnehmer, sondern auch für seinen Vorgesetzten fatal sein können, ist offensichtlich. Umso wichtiger ist es, dass die verschiedenen in Arbeits- und Gesundheitsschutz involvierten Akteure auf das Thema aufmerksam machen und entsprechende Gegenmaßnahmen entwickeln.

Mögliche Risikofaktoren

Im Allgemeinen kann der Einfluss, den Arbeit auf die Gesundheit des Einzelnen hat, als positiv eingestuft werden, da ein gut gestalteter Arbeitsplatz, an dem der Beschäftigte sich wohl fühlt, für eine stabile Psyche sorgt. Gerade in unserer modernen Arbeitswelt, in denen Erwerbstätige vor immer neue Herausforderungen gestellt werden, steigen Termin-, Zeit- und Leistungsdruck teils erheblich, was die grundsätzlich positiven Eigenschaften von Arbeit ins Negative umkehrt und langfristig gesehen krank macht. Eine zusätzliche Belastung resultiert aus dem oft beobachteten inneren Zwiespalt des Betroffenen, der seine Überlastung als Unfähigkeit, den an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden, wahrnimmt. Auch monotone Tätigkeiten, eine große emotionale Inanspruchnahme, fehlende soziale Unterstützung und physische Faktoren wie ein hoher Lärmpegel oder ungünstige ergonomische Gestaltung können die Psyche des Einzelnen schwer belasten.

Was Verantwortliche tun können

Aus diesem Grund ist es zwingend notwendig, dass Arbeitgeber in enger Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen dafür Sorge tragen, dass psychische Belastungen frühzeitig erkannt und entsprechend bekämpft werden können. In diesem Zusammenhang kommt der im Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung eine wichtige Bedeutung zu, da im Rahmen derer Faktoren, aus denen sich Gefährdungen für die psychische und physische Gesundheit der Beschäftigten ergeben, ermittelt werden. Betriebsärzte sollten eng in diesen Prozess eingebunden werden, da sie wertvolle Ratschläge für eine sichere und gesunde Gestaltung von Arbeitsplatz und –organisation geben können. Vom Betrieb durchgeführte Angebote, die den Mitarbeitern Tipps zum Umgang mit Stress, Zeitmanagement oder etwa zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie geben, unterstützen Beschäftigte darin, die eigene psychische Gesundheit zu stärken. Sollte man bei einem seiner Angestellten eine psychische Störung feststellen, ist es wichtig, frühzeitig einzuschreiten und dem Betroffenen Hilfe anzubieten. Eine gezielte Betreuung erleichtert schließlich auch die auf eine Behandlung folgende erfolgreiche Wiedereingliederung in den Betrieb.

Sie haben noch Fragen zu psychischen Belastungen im Berufsleben oder zum Gesundheitsschutz allgemein? Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch, per Mail oder persönlich. Wir von der BAU MEDIZINTECHNIK GmbH freuen uns, Ihnen helfen zu können!