Was ist ein Krankenhausinformationssystem (KIS)?
Krankenhäuser und Kliniken müssen eine Vielzahl an Daten verwalten. Der Begriff des Krankenhausinformationssystems oder kurz KIS bezeichnet die Sammlung an Informations- und Kommunikationstechniken innerhalb einer Einrichtung. Entsprechende Daten sind in einem zentralen System erfasst und stehen zur Nutzung bereit. Im Folgenden beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema KIS. Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften eines Krankenhausinformationssystems.
Wird Ihr KIS als Medizinprodukt eingestuft und muss geprüft werden?
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Jetzt Kontakt aufnehmenWie gestaltet sich ein Krankenhausinformationssystem?
Bei einem Krankenhausinformationssystem handelt es sich keineswegs um ein einziges spezifisches Software-Produkt. Ein KIS beschreibt vielmehr die Gesamtheit aller verwendeten Mittel zur Daten- und Informationsverwaltung innerhalb eines Krankenhauses. In der Regel handelt es sich dabei um computerbasierte Mittel, wobei die einzelnen Komponenten von verschiedenen Herstellern stammen können. Das System schließt alle Formen der Datenweitergabe ein. Alle Daten aus den unterschiedlichsten Netzwerken stehen zentral zur Verfügung.
Was umfasst ein Krankenhausinformationssystem?
Bei den gesammelten Daten von Krankenhausinformationssystemen handelt es sich sowohl um medizinische als auch um administrative Daten. Zu den Patientendaten zählen unter anderem Stammdaten, medizinische Leistungen und Krankheitsdaten. Zudem werden auch Abrechnungsdaten sowie Daten zur Lagerhaltung oder zu Materialien erfasst. Hinzu kommen oft Daten aus speziellen Abteilungen.
Wie lassen sich KIS mit Datenschutzvorschriften vereinen?
Im Rahmen der Digitalisierung im Gesundheitswesen müssen sich medizinische Betriebe zwingend mit Fragen des Datenschutzes auseinandersetzen. Medizinische Daten unterliegen einem besonders hohen Schutzniveau und sind entsprechend sensibel zu behandeln. Datenschutzstandards sollten unbedingt beachtet werden.
Während Krankenhausinformationssysteme grundsätzlich dem Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Abteilungen dienen, muss sichergestellt werden, dass Unbefugten kein Zugriff gewährt wird. In der Regel kann man dieses Problem durch sogenannte Berechtigungsrollen lösen. Jedem Beschäftigten wird eine Rolle zugewiesen, in dessen Position nur bestimmte Informationen abgerufen werden können. Krankenhausinformationssysteme sind also, vor allem vor dem Hintergrund der strengen Anforderungen an den Datenschutz, sehr komplex.
Vorteile eines Krankenhausinformationssystems
Krankenhausinformationssysteme bringen viele Vorteile mit sich. Darunter zum einen der zügige Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Standorten. Erforderliche Informationen sind durch technische Mittel umgehend an entsprechenden Stationen und Abteilungen abrufbar sowie gegebenenfalls erweiterbar. Beschäftigte sparen durch den Einsatz eines Krankenhausinformationssystems grundsätzlich viel Zeit. Daraus folgen in der Regel effizientere Arbeitsstrukturen. Nicht nur Behandlungsabläufe, sondern auch Verwaltungsaufgaben können schneller vonstatten gehen.
Im Rahmen digitaler Patientenakten können Daten außerdem auch für Patienten einfach zugänglich gemacht werden.
Die Systeme können zudem zur eigenen Bewertung und anschließenden Optimierung einzelner Prozesse dienen.
Krankenhausinformationssysteme als Medizinprodukt
Krankenhausinformationssysteme werden immer komplexer. Die voranschreitende Digitalisierung macht auch vor KIS keinen Halt. So sind die Software-Lösungen mitunter dazu in der Lage, halbautomatische Therapieplanungen vorzunehmen, vor Wechselwirkungen verschiedener Medikamente zu warnen oder den behandelnden Arzt eigenständig zu alarmieren, wenn Messwerte in einen bedenklichen Bereich fallen. Ist das der Fall, kann ein Fehler im System relevante medizinische Fehlanwendungen nach sich ziehen.
Hier würden die Regelungen der EU-Medizinprodukterichtlinie (MDR) greifen. Diese sieht vor, dass Medizinprodukte vor dem Inverkehrbringen zertifiziert werden müssen. Für Produkte der Risikoklasse IIa ist dabei das Durchlaufen eines Konformitätsbewertungsverfahrens bei einer Benannten Stelle verpflichtend. Darunter können auch KIS fallen, wenn sie für Diagnose und Therapie von unmittelbarer Bedeutung sind.
Hersteller von Krankenhausinformationssystemen sind deshalb dazu angehalten, rechtlich prüfen zu lassen, ob ihre Software-Lösungen als Medizinprodukte einzustufen sind und folglich in den Geltungsbereich der MDR fallen. Nur so kann maximale Sicherheit bei der Anwendung gewährleistet werden.
Beratung und Unterstützung durch die BAU MEDIZINTECHNIK GmbH
Betreiber von Medizinprodukten sind dazu verpflichtend, deren Funktionstüchtigkeit durch regelmäßig wiederkehrende Prüfungen sicherzustellen. Für die in Anlage 1 MPBetreibV aufgeführten Medizinprodukte sind sicherheitstechnische Kontrollen erforderlich; für Anlage 2-Produkte messtechnische Kontrollen.
Die BAU MEDIZINTECHNIK GmbH ist Ihnen dabei behilflich. Unsere erfahrenen Fachkräfte übernehmen die sicherheitstechnische Prüfung Ihrer medizinischen Geräte gerne für Sie. Kontaktieren Sie uns wahlweise telefonisch, per Mail oder über unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!