Rückenschmerzen in Pflegeberufen vorbeugen
Die Rückenpartie ist ein Teil des menschlichen Körpers, der besonders starken Belastungen ausgesetzt ist und täglich Höchstleistungen erbringen muss – und das nicht nur beim Heben schwerer Gegenstände, sondern sogar beim Stehen und Sitzen. So verwundert es wenig, dass vor allem im Gesundheitssektor Beschäftigte vermehrt über Rückenleiden klagen. Von allen Arbeitnehmern in Deutschland weist die Berufsgruppe der Pflegekräfte sogar die meisten krankheitsbedingten Fehltage auf. Insbesondere in Zeiten des demografischen Wandels ist der Bedarf nach professionellem Pflegepersonal besonders groß. In diesem Zusammenhang kommt der effektiven Vorbeugung von Rückenerkrankungen eine besondere Bedeutung zu. Wir stellen Präventionsmaßnahmen vor, mit denen Sie dafür sorgen, dass die Rückenschmerzen Ihrer Mitarbeiter nicht zu chronischen Erkrankungen werden.
Die Menschen werden immer älter – und damit wächst auch der Bedarf nach professionellem Pflegepersonal stetig. Umso wichtiger ist es, dass Pflegekräfte gesund und beschwerdefrei arbeiten können.
Mögliche Ursachen von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit geworden; Sie sind der Grund für fast 25 Prozent aller Krankmeldungen in Deutschland. Besonders oft klagten Betroffene über Beschwerden im Lendenwirbelbereich, die auf berufliche Belastungen zurückzuführen seien. Umso wichtiger ist es, den Arbeitsplatz möglichst ergonomisch zu gestalten.
Hierbei sollte man zunächst einen Blick auf mögliche Ursachen werfen, die vielfältig ausfallen können. Gerade Bewegungsmangel ist Gift für den Rücken, da die betreffenden Muskeln sich bei lange andauernden einseitigen Arbeitshaltungen zunehmend verspannen. Die Sauerstoffversorgung fällt geringer aus, was dazu führt, dass die Muskulatur schneller ermüdet. Stundenlanges Sitzen ist somit mindestens genauso schädlich wie ununterbrochenes Stehen. Auch das Heben und Tragen schwerer Lasten stellt eine große Belastung für die empfindliche Rückenpartie dar. Besonders in medizinischen Einrichtungen, wo man Patienten von einem Ort zum anderen bewegen muss, übernehmen Pflegekräfte sich schnell, was schmerzhafte Fehlbelastungen hervorruft. Sehen diese sich noch mit einem hohen Leistungsdruck konfrontiert und fühlen sich oft gestresst, führt auch das nicht nur zu psychischen, sondern auch zu physischen Belastungen.
Gezielte Prävention
Auch wenn Muskel-Skelett-Erkrankungen sich oft erst nach einigen Jahren bemerkbar machen, sollten Sie einem gesunden Rücken von Anfang an ein hohes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Das Stichwort lautet hier: gezielte und wirksame Prävention. Arbeitgeber sollten zu diesem Zweck auf eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes achten. Bei Tätigkeiten, die man vorrangig im Stehen ausführt, bieten beispielsweise höhenverstellbare Arbeitsflächen oder Behandlungsliegen, die an die individuelle Körpergröße angepasst werden können, Entlastung. Auch Stehhilfen nehmen die Angestellten oft dankend an. Muss man im Job viel sitzen, schafft ein ergonomisch günstiger Stuhl, der variable Haltungen unterstützt, höhenverstellbar und federnd ist, Abhilfe. Gerade in der Pflege sind auch technische Hilfsmittel Teil einer wirksamen Prävention. Rollbretter, Gleitmatten und Haltegürtel unterstützen nicht nur die Beweglichkeit der Patienten, sondern reduzieren auch die körperliche Belastung für das Pflegepersonal.
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz beugt Rückenbeschwerden effektiv vor.
Einseitige Belastungen vermeiden
Neben diesen technischen Lösungsansätzen sollten Arbeitgeber auch im organisatorischen Bereich dafür sorgen, dass die Rückenpartie der Angestellten nicht unnötig belastet wird. Hier gilt es zu beachten, dass einzelne Personen möglichst wenigen einseitigen Belastungen ausgesetzt sind, sondern diese variieren. Anstrengende Tätigkeiten, die mit dem Heben schwerer Lasten verbunden sind, sollte man so gleichmäßig auf die verschiedenen Mitarbeiter verteilen. Vergessen Sie auch nicht, Ihren Beschäftigten den richtigen Umgang mit den zur Verfügung gestellten Hilfsmitteln ausführlich zu erklären. In speziellen Rückenschulen, die von vielen Krankenkassen angeboten werden, vermittelt geschultes Personal darüber hinaus das nötige Wissen zu rückengerechtem Arbeiten. Dabei lernen die Teilnehmer unter anderem, wie sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen stehenden und sitzenden Tätigkeiten herstellen und welche Grundregeln es beim Heben schwerer Gegenstände oder beim Tragen von Pflegebedürftigen zu beachten gilt.
Die BAU MEDIZINTECHNIK GmbH steht Ihnen bei Fragen rund um den medizintechnischen Arbeits- und Gesundheitsschutz jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch, per Mail oder persönlich in unserer Niederlassung im nordrhein-westfälischen Remscheid. Wir freuen uns, Ihnen helfen zu können!