Corona-Impfung: Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte?
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Corona-Impfung: Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte?

Es ist soweit: In Sachen Corona-Impfung wurden in den vergangenen Monaten erhebliche Fortschritte gemacht. Über 80-jährige und Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen sollen zuerst geimpft werden. Ausgerechnet Pflegekräfte zeigen sich in Bezug auf die Corona-Impfung bisher aber eher zurückhaltend. Woran liegt das? Muss eine Impfpflicht für Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal her? Wir klären Sie über die derzeitige Lage auf:

Besonderheiten der Corona-Impfung

Aufgrund der Dringlichkeit wurden die Impfstoffe gegen das Coronavirus in Rekordzeit entwickelt. Die Entwicklung eines neuen Impfstoffes nimmt im Normalfall etwa zwei bis fünf Jahre in Anspruch. Darüber hinaus kann das Zulassungsverfahren bis zu weiteren zwei Jahren dauern. Im Falle der Corona-Impfung wurden mehr Personal und finanzielle Ressourcen eingesetzt und Studienphasen teilweise parallel durchgeführt. Die Qualität und der Umfang der behördlichen Begutachtung haben darunter jedoch nicht gelitten. Ist die schnelle Zulassung dennoch ein Grund für die Skepsis gegenüber den neuen Impfstoffen?

Skepsis gegenüber Corona-Impfung

Die Entwicklung einer Impfung gegen das Coronavirus galt zu Beginn der Pandemie als der größte Schritt zur Bekämpfung des Virus. Nun ist der Moment gekommen, jedoch zeigt sich in Teilen der Bevölkerung eine gewisse Skepsis gegenüber den neuen Impfstoffen. Die Gründe sind vielfältig. Gerade medizinisches Personal verhält sich aktuell eher zurückhaltend. Dabei spüren sie die Folgen der Pandemie womöglich am stärksten.

Ein möglicher Grund in Bezug auf die Skepsis von Pflegepersonal könnte der Mangel an beruflicher Erleichterung durch eine Impfung sein. Da es noch keine ausreichenden Informationen über die Infektionsgefahr geimpfter Personen gibt, würde sich der berufliche Alltag für die Pflegekräfte nicht ändern. Das Tragen einer FFP2-Maske wäre weiterhin notwendig, um sich vor dem Virus zu schützen.

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Aktuell verhalten sich Beschäftigte im medizinischen Bereich in Bezug auf die neuen Impfstoffe eher zurückhaltend. Ihr beruflicher Alltag würde sich durch eine Impfung womöglich kaum verändern.

Wirksamkeit und Nebenwirkungen

Langfristige Risiken der Corona-Impfung sind bisher nicht bekannt. Generell zeigen sich die bisher zugelassenen Impfstoffe als äußerst vielversprechend. Die Wirksamkeit sei hoch und mit ernsten Nebenwirkungen sei nicht zu rechnen. Die Sicherheit wird fortlaufend unter anderem vom Paul-Ehrlich-Institut und der Europäischen Arzneimittelagentur überprüft.

Gibt es eine Impflicht?

Nein. Bisher ist die Impfung gegen das Coronavirus freiwillig. Die Bundesregierung lehnt eine Impfpflicht in Bezug das Coronavirus nach jetzigem Stand grundsätzlich ab. Auch Bundesgesundheitsminister Spahn hat sich deutlich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.

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Bisher gibt es keine Impflicht. Auch medizinisches Personal ist nach aktuellem Stand nicht zu einer Impfung gegen das Coronavirus verpflichtet.

Vorbildfunktion von Ärzten und Pflegekräften

Eine Impflicht wird es in naher Zukunft also nicht geben. Gesundheitsminister Spahn appelliert stattdessen an die Verantwortung von Pflegepersonal und Ärzten. Ihre Gesundheit wirkt sich unmittelbar auf die der Patienten aus. Zudem sollten Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen besser aufgeklärt und regelmäßiger über neue Erkenntnisse informiert werden.

Das zurückhaltende Verhalten von Pflegekräften wirkt sich zudem voraussichtlich negativ auf den Impfprozess in der gesamten Bevölkerung aus. Ärzte und Pfleger haben für viele eine Art Vorbildfunktion. Ihnen wird gerade in Bezug auf medizinische Zweifel großes Vertrauen geschenkt.

Arbeitsschutz durch Corona-Impfung

Wie lange die Wirkung der bisher entwickelten Impfstoffe anhält, ist bisher noch unbekannt. Auch in Bezug auf die Übertragung des Virus können noch keine klaren Aussagen getroffen werden. Fest steht jedoch, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe eine hohe Wirksamkeit haben. Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, ist bei geimpften Personen deutlich geringer als bei nicht geimpften Personen. Im medizinischen Bereich ist das Infektionsrisiko am Arbeitsplatz besonders hoch. Eine Impfflicht könnte eine geeignete Maßnahme zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten in medizinischen Betrieben darstellen.

Ausblick

Aufgrund der Zulassung des Impfstoffes von Moderna ist die Zahl der voraussichtlichen Impfdosen für das Jahr 2021 in Deutschland entsprechend gestiegen. Eine Priorisierung der Verteilung ist weiterhin notwendig. Wie bei jedem neuen Impfstoff wird es eine Weile dauern, bis genügend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung vorhanden ist. Die Impfungen für stark gefährdete Personen haben Ende letzten Jahres begonnen. Der Bund strebt an, allen Bewohnern von Pflegeheimen bis Mitte Februar 2021 ein Impfangebot zu machen. Dabei handelt es sich um etwa 800.000 Personen.

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